Wissenswertes zum Handschweißen

By | September 22, 2016

Bekannt auch unter dem Begriff E-Hand-Schweißen, wird das Handschweißen zu den Metall-Lichtbogenschweißverfahren näher zugeordnet und zählt zu den Schmelzschweißverfahren. Allgemein unterscheidet man unter den folgenden Schweißprozessen:

  • Das Metall-Lichtbogenschweißen, das unter Benutzung einer verbrauchenden Elektrode durchgeführt wird.
  • Das Metall-Lichtbogenschweißen ohne Gasschutz wird ohne extern zugegebenem Schutzgas durchgeführt.
  • Das manuelle Metall-Lichtbogenschweißen: Dieser Schweißprozess wird von Hand unter Benutzung einer umhüllten Elektrode ausgeführt.

Das Handschweißen ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Schmelzbad und einer abschmelzenden Elektrode der Lichtbogen brennt. Einen externen Schutz gibt es nicht. Von der Elektrode geht jegliche Schutzwirkung vor der Atmosphäre aus. Dabei ist die Elektrode gleichzeitig Schweißzusatz und Lichtbogenträger. Um das Handschweißen richtig auszuführen zu können, benötigt der Schweißer eine gute Ausbildung. Diese Ausbildung bezieht sich nicht nur auf das handwerkliche Können, sondern auch auf das entsprechende fachliche Wissen. Wenn man auf diese zwei Grundlagen Rücksicht nimmt, können Fehler vermieden werden. In der Regel werden die Werkstücke vor dem Beginn des Schweißens gehaftet. Die Heftstellen müssen so dick und lang ausgeführt werden, dass sie nicht reißen und sich beim Schweißen die Werkstücke nicht unzulässig stark zusammenziehen.

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Beim Handschweißen wird der Schweißprozess durch eine Kontaktzündung eingeleitet. Zwischen Werkstück und Elektrode muss zunächst ein Kurzschluss erzeugt und danach sofort die Elektrode leicht angehoben werden, um den Stromkreis zu schließen. Außerhalb der Fuge sollte der Vorgang nie erfolgen, sondern grundsätzlich nur an solchen Stellen, die sofort wieder aufgeschmolzen werden, nach dem Brennen des Lichtbogens. Im anderen Falle können durch plötzliche Erwärmung bei entsprechend empfindlichen Werkstoffen Risse entstehen. Bei basischen Elektroden muss das Zünden deutlich vor dem eigentlichen Schweißen erfolgen, da die Elektroden zu Ansatzporosität neigen. Der Lichtbogen wird danach zum Anfangspunkt zurückgeführt und die ersten abgesetzten Tropfen werden im weiteren Verlauf des Schweißens wieder aufgeschmolzen. Beim Handschweißen wird nur die Stromstärke eingestellt. Aus der Lichtbogenlänge ergibt sich die Lichtbogenspannung. Die Strombelastbarkeit des verwendeten Elektrodendurchmessers muss bei der Einstellung der Stromstärke berücksichtigt werden.