Lieferverkehr verstaut Straßen – Was jetzt hilft

By | June 27, 2020

Sie kennen es bestimmt auch, dass Sie nach einem harten Tag nicht noch in der Küche stehen wollen. Stattdessen greifen Sie zum Smartphone und bestellen einfach Ihr Abendessen. Nach wenigen Minuten ist der Lieferant schon vor Ihrer Tür und Sie können schlemmen. Ein praktisches Konzept, doch weniger vorteilhaft für die Straßen. In den letzten Jahren kam es verstärkt zu einer Verkehrsbelastung durch Lieferdienste, welche sich einfach schnell in die zweite Reihe oder quer über den Bürgersteig stellten, um die Bestellung auszuliefern. Selbst Staus waren keine Seltenheit. Nun soll aktiv am Parking Management gearbeitet werden, damit solche Probleme der Vergangenheit angehören.

Die aktuellen Logistikprobleme treffen nicht nur Anwohner oder Lieferdienste, sondern alle. Je mehr Fahrzeuge die Straße verstopfen, desto langsamer geht es voran. Deshalb wird aktuell an neuen Möglichkeiten gearbeitet, um den Lieferstaus den Kampf anzusagen. Besonders dahingehend, da sich viele Lieferanten nur bedingt an die Straßenverkehrsverordnung halten. Da wird sich einfach überall hingestellt, wo ein wenig Platz ist. Deshalb wurden bereits explizite Ladezonen pro Straße eingeführt. Jene sind auf eine durchschnittliche Zustelldauer von drei Minuten ausgelegt. Zwar ist das eine gute Lösung für den Verkehr, doch weniger den Lieferanten. Immerhin sind drei Minuten mehr als knapp bemessen, wenn sie nicht nur die Lieferung aus dem Auto holen müssen, sondern auch noch einscannen, Adresse suchen, ausliefern und danach zurück zum Auto. Da wird es mit drei Minuten mehr als knapp. Das ist auch der Grund, weshalb viele Lieferanten die Ladezonen nicht nutzen.

Aus diesem Grund sind nun innovative Ideen gefragt, um Staus zu verhindern, gleichzeitig aber auch den Lieferdiensten zu helfen. Ein Konzept beschäftigt sich mit zentral positionierten Mikrohubs sowie Lastenfahrrädern. Insofern werden Paketlieferungen an die Hubs geliefert, worüber jene am nächsten Tag per Fahrrad ausgeliefert werden. Die Mikrohubs gestalten sich aber als kompliziert, denn wer muss am Ende die Zuständigkeit übernehmen? Die Stadt oder das Logistikunternehmen? Ein weiterer Ansatz ist Drohnen für die Paketlieferung einzusetzen. Allerdings ist das mehr als problematisch. Selbst die Idee, öffentliche Verkehrsmittel für den Lieferverkehr umzufunktionieren, ist bereits gefallen. Am Ende kommt es darauf an, was die Städte machen wollen. Es wird also kaum ein ganzheitliches Konzept geben.